Africa Twin Light-Umbau |
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Einige Hinweise von Ralf Linde, wie man eine Africa Twin leichter machen kann! Nachdem dieser Artikel nicht mehr auf der Seite von EnduroSzene Online abzurufen ist, hat mir Stefan Kremer die Bilder und den Text zur Verfügung gestellt. Mit freundlicher Genehmigung von EnduroSzene Online. Quantensprung! Oder mal was anders machen! Wo ist die Alternative zu den Zweizylinderbikes a la Q-Tech, HPN, Schalber und Witec? Sportlicher, besser und günstiger?
Die Light-AT hat jetzt die Konturen einer Sportenduro. Der Hauptständer ist ein hoher Eigenbau aus V2A, der Seitenständer entfiel ganz. Ich machte mich jedenfalls im letzten Winter daran eine leichte Africa-Twin aufzubauen: einen 750er RD04 Motor in einen 650er RD03 Rahmen, das 90.000 km Triebwerk mit frischen RD07 Vergasern bestückt. Beim Fahrwerk griff ich auf eine XR 600 Gabel und ein leicht modifiziertes Federbein der RD04 zurück. Beide Schockabsorber wurden mit progressiven White-Power-Federn ausgerüstet. Die Schwinge der RD04 erschien mir über jeden Zweifel erhaben und sollte ihr ca. 50.000 km Leben hier mit neuen Lagern fortsetzen. Soweit das Grundgerüst. Der Luftfilter wurde besser abgeschottet, der Heckrahmen durch ein leichtes, kleines Pendant aus Alu ersetzt. Für den Kraftsaft dient der 18l fassende Tank einer Transalp, und die Sitzbank wurde von einer Suzi angepasst. Das Cockpit besteht jetzt nur noch aus einer kleinen Lampenmaske mit den nötigsten Lämpchen und einem nun auch die Geschwindigkeit anzeigenden Tripmaster aus der RD07. Die Silhouette bestimmen Kunststoffteile einer 650er DR, KTM-Vorder- und Hinterrad Kotflügel-Replicas, Kühlerhutzen sowie ein speziell gefertigter Schalldämpfer. Die Motorrüstung besteht nur noch aus dem Mittelteil des Originalschutzes. Das Hinterrad ist original RD04 und trägt das Kettenblatt der Standardübersetzung. An der Front arbeitet ein XR 600 Rad mit zugehöriger Bremsanlage.
Fahrverhalten Das Triebwerk, schon im Serienspeck kein unsportlicher Gesell, mausert sich hier in gut abgestimmter Auslegung zu einem dynamischen Antrieb, der beim Dreh am Schnellgasgriff die Fuhre recht flott beschleunigt. Bei der Hatz über üble Sand- und Geröllpisten, in Begleitung von Freuden auf Hard Enduros, gibt sich das aufgestockte Fahrwerk keine Blöße. Der Geradeauslauf, im Serienbike ohne Tadel, bleibt dank Geometriebalance bei meiner Konstruktion erhalten, wird durch einen verlängerten Radstand nachhaltig unterstützt. Dass das Verhalten auf der Straße von den Reifen abhängt, gilt auch hier. Die schlanke Linie, die verbesserte Gewichtsverteilung und die gute Sitzposition machen aber auch auf der Straße mehr Spaß. Gemessen an einer Serien-AT, die ich nebenher noch fahre, stellt diese Light-AT für mich geradezu einen Quantensprung dar. Trotz zahlreicher Testfahrten mit anderen Enduros bin ich nun um so mehr ein bekennender Atheist und möchte andere hiermit motivieren, ebenfalls die Bilder im Kopf auf die Räder zu stellen. Wartet nicht bis andere machen, macht selbst anderes. Text und Fotos: Ralf Linde Technische Daten Light-AT 750
ERBAUER RALF LINDE Der Preis des Projekts richtet sich ganz nach den verwendeten Parts. Die abgebildete Maschine kostete ca. 5000.- und hat TÜV. |