KTM-Adventure - Vergaser

Spritaufbereitung

Im Verkaufsprospekt der Adventure steht, dass die Maschine mit einem Mikuni Vergaser ausgerüstet ist. Das stimmt zumindest für die 98er Modelle, ganz und gar nicht. Ab Werk ist ein Dell'Orto Vergaser eingebaut. Der  Mikuni Vergaser ist nur bei der normalen 640er Enduro drin. Ich finde den Dell'Orto besser geeignet, weil er einfacher aufgebaut ist, sich leicht im eingebauten Zustand zerlegen und zusammensetzen lässt und keine empfindlichen Membranen und Membränchen hat. Außerdem ist die Gasannahme spontaner und nicht so weich wie beim Mikuni. Der Mikuni hat den Vorteil, dass er bessere Abgaswerte erzeugt und der Motor nicht ganz so 'hart' läuft.

Da durch meine Luftfiltermodifikation mehr Luft in den Motor kommt und durch den geänderten Auspuff auch mehr Luft entweicht, musste natürlich auch die Bedüsung geändert werden. Zum einen stehen geeignete Düsenwerte im Katalog von KTM-Sommer, zum anderen habe ich mich von Thomas Lutz (Geschäftsführer bei Sommer und Rallyefahrer) beraten lassen. Seine Ratschläge decken sich (natürlich!) mit den Angaben im Sommer Katalog. Die Serienmäßige 268er Nadeldüse habe ich durch eine 270er ersetzt. Die Düsennadel wurde von der serienmäßigen Position 4 auf Position 3 gehängt. Die ab Werk eingeschraubte 155er Hauptdüse habe ich durch eine 190er ersetzt. Für Reisen in warme Länder habe ich mir eine 42er Leerlaufdüse besorgt. Die werde ich natürlich erst vor Ort gegen die Serien-45er tauschen. Insgesamt sollte jetzt der beste Kompromiss zwischen guter Leistung bei noch moderatem Benzinverbrauch erreicht sein.

Bei der Rallye El Chott hatte ich Gelegenheit diese Kombination zu testen. Unter starker Last, z. B. beim Erklimmen von höheren Dünen, fing die Maschine an oben heraus zu spotzen und schwarzer Qualm kam aus dem Auspuff. Klarer Fall von zu fetter Bedüsung, zumindest beim Einsatz des Dreifach-Luftfilters, Nass-, Trocken- und Gazefilter. Der Verbrauch lag immer so bei 8 l/100 km. Auf einem 105 Kilometer langem Fesch-Fesch Kurs, bei dem viel gegraben, geschoben und mit Vollgas in niedrigen Gängen gefahren werden musste verbrauchte die Maschine 19 l/100 km!

Wieder zu Hause, setzte ich eine 175er HD ein, die in Kombination mit offenem Lufideckel (ohne Dust-Cover und ohne Gaze) und HXC-Auspuff (mit leisem Dämpfereinsatz) wiederum zu mager war. Nun wechselte ich noch den offenen Lufi-Deckel gegen den originalen Deckel. Seit dem bin ich mit den Fahrleistungen und dem Motorlauf zufrieden.

Vergaserdüsen

Wenn man z. B. auf Urlaubstouren mehrere Vergaserdüsen in einem Döschen transportiert, dann sollte dieses gut ausgepolstert sein. Durch die übertragenen Vibrationen werden sonst die (weichen Messing-) Gewinde beschädigt. Hat man ein beschädigtes Gewinde, dann kann man es durch Nachschneiden wieder richten. Da ich kürzlich meine Nadeldüse nachschneiden musste, habe ich mir das Gewinde gemerkt: M7 x 0,75.