Transalp-Seite - Challenger, Ten years after ... |
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Challenger 2003 Ten years after ... Anfang September 2003 hat sie es geschafft, 100.000 km sind voll. Muss ich jetzt der Maschine oder mir selbst gratulieren? Auf jeden Fall habe ich mal einiges aus dem gemeinsamen Leben zusammengetragen, um die langjährige "Partnerschaft" zu würdigen. 100.000 km in 10 Jahren scheinen nicht viel zu sein. Jedoch war die Alp nie ein Einzelkind und musste sich immer gegen ihre Schwestern behaupten, derzeit eine weitere Transalp, eine Africa Twin und eine KTM. Kein leichtes Spiel bei dieser "Konkurrenz". Blick zurück 1994 wurde die Transalp als Neumaschine angeschafft. Bei der Grenzkammtour im gleichen Jahr wurde sie gleich mal einen Abhang runtergestürzt. Mensch und Maschine ist dabei zum Glück nichts passiert. Im Laufe der Zeit wurde die Alp dann wüstentauglich umgebaut. Größerer Tank, Cockpit mit Roadbookhalter und Tripmaster, Alu-Motorschutz usw. Erster Einsatz war dann Ende 1996 in Marokko, bei dem sich die Maschine recht gut bewährt hatte. 1997 führte es mich zum Gardasee, in die Alpen und nach Tschechien. Das Jahr endete mit einer weiteren Marokkotour. 1998 war ein hartes Jahr für den "Challenger", wie ich die Maschine nach der zweiten Marokkotour (Maroc-Challenge 97/98) nannte. Im Frühjahr wurde Libyen bereist, im Herbst Tunesien und im Winter gleich noch mal Marokko. 1999 musste dann der Motor, bei Kilometerstand 82.000, wegen erhöhtem Ölverbrauch, überholt werden. Bei den Reisen in die Wüste hatte die Maschine doch einige Male Sand schlucken müssen, was zu einem erhöhten Verschleiß der Zylinderlaufbahnen führte. Die Zylinder wurden ausgehont, der Zylinderkopf gereinigt, plangeschliffen und die Ventile neu eingeschliffen. Gewechselt wurden Kolben, Kolbenringe und Ventilschaftdichtungen. Die Gesamtkosten lagen bei DM 1.250.-. Den Motor habe ich selbst ein- und ausgebaut, sowie zerlegt und zusammengebaut. Während der Motor überholt wurde, hatte ich gleich den Rahmen glasperlenstrahlen und neu lackieren lassen. Wo ich gerade beim Rahmen war, baute ich gleich noch eine XR-Gabel, eine 320er Bremsscheibe und ein Technoflex Federbein ein. Ca. 10.000 km später musste der Motor nochmals raus. Die Schwimmerkammerventile waren undicht (Blechzungen verstellt). Dadurch kam Sprit in das Motoröl, verdünnte es und wurde in den Luftfilter ausgetragen. Leider gab es dazu gleich noch ein paar Fressspuren auf den frisch gehonten Laufbahnen. Sie wurden vorsichtig nachgehont, die Spuren an den Kolben mit einer Diamantscheibe entfernt und die Kolbenringe erneuert. Knapp 300 Euro wechselt dafür den Besitzer. Statistik Im Laufe der Jahre liefen ca. 45 Liter Öl und 550 Liter Sprit durch den Motor. 44 Zündkerzen wurden eingesetzt. Zweimal wurde die Batterie gewechselt, momentan ist der 5. Kettensatz montiert und der 14. Satz Reifen. Probleme und Defekte ... gab es eigentlich gar nicht, zumindest bin ich nie stehen geblieben. Ins Geld gingen der erhöhte Verschleiß durch den Wüsteneinsatz und die falsche Einstellung der Schwimmernadelventile (siehe oben). Ein Lager im Umlenkhebel der Schwinge musste gewechselt werden, 3x wechselte ich die Hinterradlager, wobei ich jetzt nicht sagen kann, welche Felge gerade montiert war, da ich zwei Felgensätze habe und auch mit der 93er Transalp ab und zu die Räder tauschte. Das Lenkkopflager wurde im Zuge der Umbauaktion erneuert, nicht weil es notwendig war. Als Präventivmaßnahme wurden vor der Libyentour die Beläge und Federn der Kupplung bei knapp 60.000 km gewechselt. Durch den Tankumbau war eine Benzinpumpe notwendig, die ich gebraucht erstanden habe und die vor nicht allzu langer Zeit den Geist aufgegeben hat. Fazit Ich denke, ich kann mich über das bisherige gemeinsame Leben nicht beschweren. Wir hatten viele Höhen und wenig Tiefen. An uns beiden ist die Zeit nicht spurlos vorübergegangen und ich freue mich auf viele weiter Kilometer mit meinem Challenger ... |