Antriebskette

Für die Rallye El Chott hatte ich eine neue Kette von Regina (DM 168.- bei KTM Musch) montiert. Sie hatte 116 Glieder, für die Übersetzung 15:48 (Original 16:40) musste ich zwei Glieder entfernen. Bei 16:48 darf nur ein Glied entfernt werden. Zum Trennen der Kette habe ich den kleinen Sport-Kettentrenner von Sommer benutzt, die zu entfernenden Nieten ließen sich damit wie Butter durchdrücken. Leider war die Regina-Kette nach den 3.000 km in Tunesien absolut fertig. Nun habe ich eine Kette von DID (DM 163.- bei Hein Gericke) aufgezogen. Die Nieten waren so stramm drinnen, dass der Kettentrenner zerbrach. Lt. den Erfahrungen eines Kumpels soll die DID-Kette wesentlich haltbarer sein. Ich werde sie ab Ende Dezember auf der Maroc-Challenge testen, inshallah!

Mittlerweile hat die DID-Kette zwei Marokko-Offroadtouren (ca. 7.000 km) hinter sich und prima gehalten. Wenn sie nun noch die geplante Enduromania aushält, bin ich zufrieden.

Übersetzung

Die serienmäßige Sekundär-Übersetzung ist mit 16:40 zwar gerade noch fahrbar, aber doch recht lang. Deshalb montierte ich ein 15er Ritzel und für Afrika-Touren kommt hinten noch ein 45er oder 48er Stahl-Kettenrad drauf. Ich habe mich hierbei bewusst für den schwereren Stahl entschieden, weil ich genug Kumpels habe, deren Alu-Kettenräder stark unter "Karies" litten. Ich verzichte lieber auf den Gewichtsvorteil, weiß aber, dass mein Kettenrad hält.

Stahl oder Alu

Aus Gewichtsgründen sind serienmäßig Kettenräder aus Aluminium verbaut. Für Touren in mitteleuropäischen Gefilden sind die sicher ok, aber in der Wüste sind sie völlig fehl am Platz. Die Belastung durch Staub und Sand lässt die Alu-Kettenräder sehr schnell verschleißen bis hin zum Ausbruch der Zähne. Ist erst mal ein Zahn abgebrochen, folgen die anderen umso schneller, da die Belastung der übrigen Zähne steigt. Wir mussten schon zweimal unsere Reisepläne unterwegs ändern, weil bei den Kumpels sich das Alu-Kettenrad auflöste. Das waren noch nicht einmal Hammertouren, sondern normale 14-tägige Tunesienreisen. Bei Wüstentouren also immer nur Stahl-Kettenräder verwenden!

Schmierung

Bei der Kettenschmierung (während Wüstentouren) sind die Ansichten sehr unterschiedlich. Die einen schwören auf einen automatischen Öler, andere schmieren in der Wüste gar nicht. Zu letzteren gehöre auch ich. Jegliches Öl oder Fett bindet Staub und Sand und es bildet sich eine Schmirgelpaste, die die Kette schneller verschleißen lässt. Bei trockenen Ketten fallen die Fremdkörper einfach wieder ab und der Verschleiß wird gemindert. Zudem würde ich immer nur mit neuwertigen Verschleißteilen auf Wüstentour gehen, eine Kette mit mehr als 5.000 km, und sieht sie auch noch so gut aus (je nach Vorgeschichte, Straße oder Wüste), würde ich immer durch eine neue ersetzen. Manche Ketten sind schon nach nur 3.000 Wüstenkilometer mehr als fertig. Wegen dem Preis eines neuen Kettensatzes (oder Bremsbeläge, Reifensatz usw.) würde ich nicht den Erfolg einer Reise aufs Spiel setzen. Die ausgebauten, aber noch einsatzfähigen Teile, kann man ja nach der Reise aufbrauchen.

Kettenführung

Den originalen Plastikschutz im Bereich des Kettenrades habe ich durch die Alu-Kettenführung der SC-Modelle ersetzt. Die Kette wird nun besser geführt und vor Beschädigungen geschützt (Bild 1).

Ein etwas zu kräftiger Kontakt mit einem Stein, hat den Alukäfig der Kettenführung plastisch verformt. Dadurch ist der Kunststoff an dieser Stelle rasch verschlissen und die Kette hat am Alu geschliffen. Aus diesem Grund und weil im schlechtesten Falle auch die Schwinge beschädigt werden könnte, wurde im KTM-Adventure Forum geraten, nur die Kunststoffführung zu montieren und den Alukäfig wegzulassen (Bild 2).

Antriebskettenspanner

Die in die Schwinge eingesetzten Schrauben zum Spannen der Antriebskette gammeln gerne im Gewinde und sitzen dann bombenfest. Nur mit Kriechöl, viel Kraft und dennoch Gefühl bekommt man sie raus, ohne dass sie abreißen. Am besten bei jedem Radausbau die Schrauben herausdrehen, die Gewinde reinigen und die Schrauben, evtl. neue verwenden, gut eingefettet (am besten mit Fett auf Graphitbasis) wieder einschrauben (Bild 3).

Bild 1. Kettenführung der SC-Modelle

Bild 1. Kettenführung der SC-Modelle

Bild 2. Beschädigter Käfig der Kettenführung

Bild 2a. Beschädigter Käfig der Kettenführung

Bild 2b. Ab jetzt nur noch die Kunststoff-Führung montiert

Bild 2b. Ab jetzt nur noch die Kunststoff-Führung montiert

Bild 3. Kettenspanner gammelt leicht fest

Bild 3. Kettenspanner gammelt leicht fest